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Lebensraum und Schulkultur im Kontext einer BNE

1 Partizipationsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler

Um eine Kultur der Nachhaltigkeit zu erreichen, stellen Bildung und Partizipation wichtige Voraussetzungen dar (vgl. dazu u. a. Agenda 21, S. 275ff.). Damit Kinder und Jugendliche verantwortliches Handeln lernen und eine aktive Beteiligungskultur leben, muss Schule sie darin unterstützen, die dafür notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben. Nachfolgend und unter dem Kapitel Förderung der demokratischen Schulkultur finden sich dazu Anregungen.

1.1 Die BNE-Beauftragten

Die Implementierung eines bzw. einer BNE-Beauftragten in jeder Klasse hat zum Ziel, die Wahrnehmung sowie die Sensibilisierung für Themen der Nachhaltigkeit zu schärfen. Nach dem Prinzip der Selbstwirksamkeit erkennen Schülerinnen und Schüler dabei, dass eigenes nachhaltiges Handeln eine Veränderung zur Folge haben kann und übernehmen Verantwortung im Klassenverbund sowie darüber hinaus. Die BNE-Beauftragten sollen dabei nicht nur die eigenen Klassenmitglieder über BNE-Themen informieren und sie dafür sensibilisieren, sondern bestenfalls motivieren sie diese auch, sich mit Themen der Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Durch einen regen und demokratischen Austausch mit BNE-Beauftragten anderer Klassen (auch über andere Jahrgangsstufen hinweg) sowie mit der BNE-Koordinatorin bzw. dem BNE-Koordinator der Schule können nachhaltige Projekte sowie Konzepte initiiert und langfristig in den Schulalltag integriert werden. Diese können wiederum dazu beitragen das Wir-Gefühl und die Schulgemeinschaft zu stärken.
Wie auch bei der Klassensprecherwahl können Schülerinnen und Schüler als BNE-Beauftragte am Anfang eines Schuljahres gewählt oder auch ggfs. von der Lehrkraft bestimmt werden.


  • Ausschalten von „Energie-Fressern" durch „Energie-Detektive", z. B.: Sind Licht, Beamer, Computer etc. am Ende des Schultages ausgeschaltet?)
  • Informieren und Sensibilisieren der Mitschülerinnen und Mitschüler über bzw. für das Thema BNE in seiner Mehrdimensionalität (z. B. Müllvermeidung/-trennung, Energiesparmaßnahmen, Fair-Trade etc.)
  • Informieren der Mitschülerinnen und Mitschüler über Aktuelles aus der BNE-Schulkonferenz
  • Implementierung nachhaltiger Projekte in Schulleben und Klassenverbund gemeinsam mit der Klassenleitung oder Fachlehrkräften (z. B. Planen eines nachhaltigen Wandertagkonzeptes)
  • Gemeinsames Auswählen BNE-relevanter Unterrichtsthemen
  • „BNE-Stunde" 1x im Monat
  • BNE-Beauftrage werden am Anfang des Schuljahres durch die Klassenleitung ernannt oder von der Klasse gewählt und übernehmen im Laufe des Schuljahres bestimmte Aufgaben (WICHTIG: Auswahl geeigneter Kandidaten und Kandidatinnen durch die Klassenleitung)
  • Klares Konzept mit Aufgabenbereichen für die BNE-Beauftragten der jeweiligen Klassen muss im Vorfeld vom BNE-Koordinator bzw. der BNE-Koordinatorin der Schule erarbeitet und den Schülerinnen und Schülern nahegebracht werden (ggfs. können „alte“ BNE-Beauftrage neue Schülerinnen und Schüler „einlernen“)
  • Enge Zusammenarbeit der BNE-Beauftragten untereinander (i.d.R. zwei Schülerinnen und Schüler pro Klasse) sowie mit dem/ der BNE-Koordinator(in) der Schule   
  • Regelmäßige Treffen (z. B. 4x im Schuljahr) aller BNE-Beauftragten der Schule ermöglichen einen intensiven Austausch zu verschiedensten BNE-Themen (z. B. BNE-Wettbewerbe, Anstoßen von Projekten oder Aktuelles) --> Multiplikatoren-Effekt
  • Ggfs. auch Online-Auftritt auf der Schulhomepage ermöglichen

Gute Beispiele aus der Praxis: 

 

http://www.wsg.musin.de/die-umweltbeauftragten

https://www.gymnasium-puchheim.de/umweltbeauftragte

1.2 Die SMV

Die Schülermitverantwortung (SMV) übernimmt einen entscheidenden Teil der aktiven Mitgestaltung des Schullebens und spielt somit auch bei der langfristigen Integration der BNE eine große Rolle z. B. durch:

  • Anstoßen, Planen und Durchführen von nachhaltigen Projekten und SMV-Aktionen (z. B. Aktionstag – Tag für den Klimaschutz, Fair-Trade Rosen und/oder Schokolade am Valentinstag, nachhaltige Mode als Schulkleidung, z. B. Schulpullover, Tauschtag (Vgl. z. B. http://www.wsg.musin.de/tauschtag-2019)
  • Aufklären über und Sensibilisieren für BNE-Thematik
  • Mitsprache und Impulsgeber bei Themen der Nachhaltigkeit wie verpackungsarmer Kiosk oder Mehrwegpfandsystem beim Kaffee-Automaten, Mobilitätskonzept, Energie- und Ressourcenkonzept
  • (Mit-)Planen von emissionsfreien Klassen- oder Abschlussfahrten
  • Mitwirken bei der Erstellung einer nachhaltigen Hausordnung   (z. B. mit Hinweis auf Mülltrennung, Energiesparmaßnahmen etc.)
  • Einbringen ihrer Belange im Schulforum/ Schulparlament
  • Aktiver Austausch auf Bezirks- und Landesebene zum Thema mit anderen SMVen
  • Enge Zusammenarbeit der SMV mit den Schülerinnen bzw. Schüler-BNE-Beauftragten der Schule; ebenso auch Zusammenarbeit der Verbindungslehrkraft mit dem bzw.der BNE-Koordinator(in) der Schule Synergieeffekte nutzen
  • Falls möglich, gemeinsames Erarbeiten eines Konzepts während der ersten Klassensprecherversammlung unter der Fragestellung: „Wie können wir gemeinsam als Schule nachhaltiger werden?“
  • Erstelltes Konzept sollte den neuen Klassensprechern und Klassensprecherinnen im Folgejahr am Schuljahresanfang vorgestellt werden.

1.3 Tutorenarbeit

Die Schülermitverantwortung (SMV) übernimmt einen entscheidenden Teil der aktiven Mitgestaltung des Schullebens und spielt somit auch bei der langfristigen Integration der BNE eine große Rolle z. B. durch:

  • Anstoßen, Planen und Durchführen von nachhaltigen Projekten und SMV-Aktionen (z. B. Aktionstag – Tag für den Klimaschutz, Fair-Trade Rosen und/oder Schokolade am Valentinstag, nachhaltige Mode als Schulkleidung, z. B. Schulpullover, Tauschtag (Vgl. z. B. http://www.wsg.musin.de/tauschtag-2019)
  • Aufklären über und Sensibilisieren für BNE-Thematik
  • Mitsprache und Impulsgeber bei Themen der Nachhaltigkeit wie verpackungsarmer Kiosk oder Mehrwegpfandsystem beim Kaffee-Automaten, Mobilitätskonzept, Energie- und Ressourcenkonzept
  • (Mit-)Planen von emissionsfreien Klassen- oder Abschlussfahrten
  • Mitwirken bei der Erstellung einer nachhaltigen Hausordnung   (z. B. mit Hinweis auf Mülltrennung, Energiesparmaßnahmen etc.)
  • Einbringen ihrer Belange im Schulforum/ Schulparlament
  • Aktiver Austausch auf Bezirks- und Landesebene zum Thema mit anderen SMVen
  • Enge Zusammenarbeit der SMV mit den Schülerinnen bzw. Schüler-BNE-Beauftragten der Schule; ebenso auch Zusammenarbeit der Verbindungslehrkraft mit dem bzw.der BNE-Koordinator(in) der Schule Synergieeffekte nutzen
  • Falls möglich, gemeinsames Erarbeiten eines Konzepts während der ersten Klassensprecherversammlung unter der Fragestellung: „Wie können wir gemeinsam als Schule nachhaltiger werden?“
  • Erstelltes Konzept sollte den neuen Klassensprechern und Klassensprecherinnen im Folgejahr am Schuljahresanfang vorgestellt werden.

1.4 Schulparlament

Schulen haben die Möglichkeit, ein Schulparlament bzw. ein Schülerparlament oder eine Schulversammlung einzurichten. In diesem Gremien können z. B. Fragen des schulischen Lebens und Lernens diskutiert werden, zudem geben Sie den Raum für einen noch intensiveren Austausch verschiedenen Vertreter der Schulfamilie, so dass ein umfassenderes Meinungsbild erhoben werden kann.
Im Hinblick auf das Thema BNE können Gremien wie das Schulparlament als demokratische Institution einen wichtigen Beitrag leisten.

  • Mitspracherecht beim Angebot in der Schulmensa oder dem Schul-Kiosk (regional/ nachhaltig/ biologisch/ fair)
  • Impulsgeber für eine nachhaltige Schulhausgestaltung
  • Anhörung und Diskussion über Verkehrssituation an der Schule
  • Impulsgeber für nachhaltiges Ganztagskonzept

Berücksichtigung bei der Gründung, Zusammensetzung und der Organisation eines Schulparlaments

  • Die Schülerinnen und Schüler werden im Schulparlament durch ihre Schülersprecherinnen und Schülersprecher und je drei gewählte Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen vertreten. Daneben entsenden auch Lehrkräfte und Eltern je elf gewählte Vertreterinnen und Vertreter. Der Schulleiter bzw. die Schulleitrein und die Stellvertrentende Schulleitung sind ständige Mitglieder
  • Die Sitzungen sind stets öffentlich, Tagesordnungen und Sitzungsprotokolle werden allgemein bekanntgegeben. Rechte der Lehrerkonferenz und des Schulforums werden durch das Schulparlament nicht beschnitten, die Diskussionen und Abstimmungen im Schulparlament dienen aber als Grundlage für deren Aussprachen und Beschlüsse
  • Die Wahl des Schulparlaments wird alle zwei Jahre durchgeführt



Weiterführende Informationen

Außerschulische Lernorte zu BNE

Das Unterkapitel Lernorte BNE bietet Ihnen eine Auswahl an Anregungen und Angeboten zu außerschulischen Lernorten im Rahmen von BNE.

Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die Webseite Umweltbildung/Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein Angebot des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz und enthält u. a. wichtige Informationen zu Umweltstationen, Qualitätssiegel und Projekte.

AGP - Aktionsgruppenprogramm

Mit Förderzuschüssen von bis zu 2.000 Euro unterstützt das Aktionsgruppenprogramm (AGP) des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Engagierte in Schulen und Initiativen, die ihr Wissen über die Zusammenhänge der Einen Welt vertiefen und weiter vermitteln.

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